KORREKTE MESSUNG
Darf es auch ein bisschen mehr sein…?
„Oh nein, mit meiner Brille sehe ich nicht mehr gut. Dabei habe ich erst vor kurzem stärkere Gläser bekommen. Und nun brauche ich noch stärkere Gläser…!“
Nun, so etwas kann natürlich im Leben eines Brillenträgers leider passieren. Doch nicht selten stellt sich bei der Sehstärkenmessung heraus, dass die bisherigen Brillengläser nicht zu schwach, sondern zu stark sind!
Das subjektive Empfinden nicht gut zu sehen erklärt sich lediglich mit einer Überanstrengung der Augen, die permanent damit beschäftigt sind, den Überschuss an Korrektur selbstständig auszugleichen.
Wie kann so etwas passieren?!
Nun, zum einen ist die Entwicklung einer Fehlsichtigkeit keine Einbahnstraße: In den seltensten Fällen steigt sie fortlaufend bis ins hohe Alter an. In der Regel hat sie im mittleren Alter ihr Zenit erreicht, stagniert dann oder geht sogar zurück.
Zum anderen muss aber auch die damalige Augenmessung in Frage gestellt werden: War das Ergebnis möglicherweise zu stark für die Augen? Wurde lediglich das Ergebnis des Autorefraktometers ohne jegliche Kontrolle übernommen? Dieses Gerät, das beim Augenarzt oder beim Optiker zum Einsatz kommt, liefert automatisch und sekundenschnell ein Ergebnis. Jedoch ist auf dieses Ergebnis für eine eventuelle Korrektur der Augen mit Brille oder Kontaktlinsen bei weitem kein 100prozentiger Verlass! Die Erfahrung zeigt sogar, dass Geräte bei einem tatsächlich rechtsichtigen Auge, eine Fehlsichtigkeit hereininterpretieren können.
Gönne also deinem Sehen für die nächsten Jahre mehr als eine sekundenschnelle Messung. Und weil dein Sehen subjektiv ist, führt nur ein ausgiebiger, subjektiver Feinabgleich mit entsprechenden Messgläsern zu einem korrekten Endergebnis!
Viel Spaß beim guten Durchblick!
Daniel Schaub (Augenoptiker-Meister)